Die Bewohner Deutschlands.
22
mit der nordamerikanischen Gegenküste unter 45° hat, und daß die Mitteltemperatur der
skandinavischen Küste 9° höher ist, als sie ohne ihn sein würde.
3. Die Oberrheinische Tiefebene hat 10v2—11 °, Ostpreußen nur 6x/2—170 mittlere Jahres-
wärme (Deutschland im Durchschnitt 8—9°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 80 Tage
mit Eis bedeckt (Grund s. oben.)
4. Was der Süden an Wärme mehr haben sollte als der Norden, wird durch die Höhen-
läge wettgemacht (Jahresmittel Münchens 1° niedriger als Hamburgs).
5. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 ein (Grund der Verschieden-
heit!), Deutschland im Durchschnitt 65 ein. Deutschland liegt in dem Gebiet der Niederschläge
zu allen Jahreszeiten; am regenreichsten ist durchweg der Juli.
20 6. 42% aller Winde wehen aus Südwest oder West. Die barometrischen Minima liegen
meist in der Gegend von Island; das für uns maßgebende Maximum befindet sich dagegen meist
über Spanien und den benachbarten Teilen des Atlantischen Ozeans. Der dadurch bedingte
Südwind wird durch die Achsendrehung der Erde nach rechts abgelenkt und tritt deshalb bei uus
als Südwest auf. Südwest- und Westwinde sind von großer Bedeutung nicht bloß für die
Niederschläge, sondern auch für die Temperatur, da Seewinde durchweg milder und wärmer
sind als Landwinde. (Grund!)
7. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das
wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum ist die Buche.
Sie ist an das Seeklima gebunden und reicht ostwärts kaum über die Grenze Deutschlands und
Österreichs hinaus. Mit Wald ist der 4. Teil Deutschlands bestanden. 2/3 der Wälder sind
Nadelwälder (aus den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mitten
durch Deutschland läuft die Grenze des Weinbaues. Der nördlichste Punkt des Wein-
banes überhaupt befindet sich bei Grünberg in Schlesien.
8. Die großen Raubtiere sind ausgerottet. Der Wolf kommt zuweilen noch aus
Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber. Selten läßt sich noch ein Luchs, etwas häufiger
die Wildkatze blicken. In einigen Waldungen hat sich noch das Wildschwein erhalten. Selten
geworden ist auch der Biber. Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen. Das Elentier wird noch gehegt in
einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß
in Oberschlesien. In den Wäldern der Ebene kommt das Birkhuhn, in den Gebirgswäldern der
Auerhahn vor, über den Alpen schwebt der Stein-, über den Küsten der Seeadler. Unter den
Reptilien ist stellenweise die Kreuzotter noch recht stark vertreten.
6. Die Bewohner Deutschlands.
21 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Bon den 8% Nichtdeutschen
kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte
polnisch, in Westpreußen */»/ in Schlesien in Ostpreußen V5. Was versteht
man unter Polengefahr? Die Tätigkeit der Ansiedelungskommission! Große
polnische Arbeiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden;
der Kreis Recklinghausen hat z. B. 20% Polen (Ursache?).
Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (1/5 Mill., Grund?). Außer
den Polen sind an Slawen vorhanden die Masnren in Ostpreußen, die Kassnben südwestlich
von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree.
Zahl der Nichtdeutschen: Polen fast 4000000, Franzosen 200000, Masuren 150000, Dänen
140 000, Litauer 100 000, Kafsuben 100 000, Holländer 80 000, Italiener 70 000.
2. Eine Linie, die ungefähr in der Richtung Krefeld—kassel—harz—meseritz
(Posen) quer durch Deutschland führt, trennt die „plattdeutsch" Redenden Nieder-
dentschlands von den „hochdeutsch" Redenden Oberdeutschlands.
Die Oberdeutschen scheiden sich in 4 Stämme. Im Süden wohnen neben-
einander Schwaben und Bayern (Grenze Lech; die Schwaben in der Ober-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Grünberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Rhein Jahresmittel_Münchens Hamburgs Deutschland Deutschland Island Spanien Atlantischen_Ozeans Deutschland Europas Deutschlands Deutschlands Deutschland Schlesien Oberschlesien Deutschlands Deutschland Polen Posen Westpreußen Schlesien Ostpreußen Recklinghausen Polen Ostpreußen Danzig Polen Masuren Holländer Posen Deutschland Oberdeutschlands Schwaben Schwaben
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
dem Kreise Bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die (Beroerbetretbenben und die Ackerbauer. Das höchste Ansehen besaßen die Priester, welche die oberste Raste bilbeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesbienst, fonbern sie beschäftigten sich auch als die einzigen int Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternftunbige, Richter, Arzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt würden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sonbern den Kriegern, beren Kaste an Vorzug und (Ehre gleich auf die der Priester folgte. Die Kaste der (Beroerbetreibenben war sehr zahlreich : sie umfaßte die hanbwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bilbeten, gab es enblich noch Hirten; sie würden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten; benn diese bürsten nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten.
2. Die ägyptischen Götter. Die Agypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonbers die großen Naturkräfte, die Segen und Gebeihen ober auch Schaben und verberben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen (Dfiris und Isis. Gsiris war nichts anberes als die Sonne ober auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des £anbes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis bachte man sich den Ittonb ober die (Erbe, die alle ernährt. Sehr merkwürbig ist der Ti er bien st der Ägypter, viele Tierarten galten für heilig, besonbers Katzen, fjunbe, Krokobile, Ibisse und anbere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen würde, sinb fast unglaublich, wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, würde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Bettung der Katzen als für die Löschung des Branbes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so würde große wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich barin jebermamt die Augenbrauen ab; starb ein hunb, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen würden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt, vor allen Tieren aber würde der ftpis hoch verehrt , der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bebietit würde. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe mit einem weißen Dreieck auf der Stirn. All-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
und entblößte seinen Rücken, um die wohlverdienten Geißelhiebe zu empfangen. Der Greis verzieh ihm und gewann den schönen Jüngling bald so lieb, daß er ihm seine Tochter zur Frau gab.
3. Wie Alcibiades weiß, Aufsehen in Athen ;u erregen. Durch solche mutwilligen Streiche machte sich Alcibiades zum Stadtgespräch, und das wollte er eben. Einst kaufte er um eine ungeheuere Summe einen wunderschönen Hund. Ganz Athen sprach von dem prächtigen Tiere. Da hieb er dem Hunde den Schwanz ab, und nun war der abgehauene Schwanz das allgemeine Stadtgespräch. — Ein andermal ging er über den Markt und fand einen großen Zusammenlauf des Volkes: es wurde Geld verteilt. Sogleich ließ er sich auch Geld von Hause holen und warf es unter den Haufen. Nun wurde das Drängen und Lärmen der Menge noch größer. Da zog er aus seinem Mantel eine Wachtel hervor, ließ sie fliegen und setzte eine gute Belohnung auf den Wiederfang. Alsbald stürzte das ganze Volk auseinander, dem Vogel nach. Alcibiades lachte.
4. Alcibiades und Sokrates. Alle seine Mitbürger übertraf Alcibiades durch Pracht und Aufwand. Er führte einen Schild aus Elfenbein und Gold und hatte die kostbarsten Pferde und Wagen. Bei den olympischen Spielen erschien er einst mit sieben schön bespannten Wagen, was noch nie geschehen war, und mit mehreren trug er den Preis davon. Durch seine Beredsamkeit ragte er in der Volksversammlung hervor und gewann viele Anhänger. Auch der edelste der Athener, der weise Sokrates, hatte ihn lieb und gab sich alle Mühe, ihn zu einem trefflichen Manne zu bilden. Alcibiades ehrte den Weisen hoch und hörte wißbegierig seine Lehren an. Oft weinte er bitterlich, wenn Sokrates seine Fehler tadelte und ihn ernst zurechtwies. Aber die besten Vorsätze waren rasch wieder von dem Leichtsinnigen vergessen: der Beisall und die Ehrenbezeugungen des Volkes vermochten mehr Über ihn, als die Mahnungen und Warnungen des edlen Lehrers.
5. Der Feldzug der Athener nach Sizilien. Dem Ehrgeize des Alcibiades kam der Krieg zwischen Athen und Sparta ganz erwünscht; denn er bot ihm die beste Gelegenheit, sich glänzenden Feldherrnruhm zu erwerben. Er bewog daher seine Mitbürger zur eifrigen Fortsetzung dieses großen Kampfes. Namentlich verleitete er sie zu einem Zuge nach Sizilien, um über diese schöne und fruchtbare Insel die athenische Herrschaft auszubreiten. Eine mächtige Flotte mit einem zahlreichen Kriegsheere wurde ausgerüstet und Alcibiades selbst zu einem der Anführer ernannt. Aber kaum war das Heer in Sizilien angelangt, so
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
- 35 -
sie nicht ruhmlos in Vergessenheit begraben, sondern leben, von der Nachwelt gepriesen, im Andenken aller Zeiten." — Die Gestalten verschwanden und Herkules befand sich wieder allein. Mutig wählte er den Weg der Tugend.
3. Iie zwölf Arbeiten. Jer nemeische Löwe. Um seinen Mut und seine Ausdauer zu prüfen, erteilte ihm das Orakel zu Delphi den Befehl, dem Eury sth eu s, einem Könige im südlichen Griechenland , zwölf Jahre dienstbar zu fein und alles gehorsam auszuführen, was er vcm ihm verlangen werde. Im Dienste des Enrystheus vollbrachte Herkules zwölf Arbeiten. Die erste bestand darin, daß er einen grimmigen Löwen erlegen sollte, der in dem waldigen Tale Nemea hauste. Das Untier verbreitete Angst und Entsetzen in der ganzen Gegend; menschliche Waffen konnten sein zottiges Fell nicht durchdringen. Als Herkules in den Wald kam, suchte er lange umsonst nach dem Löwen; endlich sah er ihn daher kommen. Rasch verbarg er sich hinter einem Baume, spannte seinen Bogen und schoß dem Löwen, als er nahe genug war, einen Pfeil in die Flanken zwischen Nippen und Hüfte. Aber der Pfeil prallte ab und fiel wirkungslos zu Boden. Der Löwe stutzte und ließ die Augen forschend nach allen Seiten rollen. Wieder traf ihn ein Pfeil in die Seite, ohne ihn zu verwunden: da entdeckte er den Jäger, zog den langen Schweif an sich, schüttelte die Mähne, krümmte wild brüllend den Rücken und sprang mit gewaltigem Satze aus Herkules los. Der hatte schon den Bogen aus der Hand geworfen, und als der Löwe mit den fürchterlichen Krallen ihn packen wollte, versetzte er ihm mit der Keule einen solchen Schlag vor die Stirn, daß das Ungeheuer betäubt zu Boden stürzte. Jetzt warf Herkules auch die Keule weg, sprang hinter den Löwen, schlang ihm die Arme um den Nacken und drückte so lange, bis das Tier erstickt war. Dem toten Löwen zog er die Haut ab und warf sie sich als Mantel um die Schultern; den Rachen setzte er sich auf den Kopf, wie einen Helm. So kehrte er zu Eurystheus zurück. Als der den Helden mit dem Löwenfell und der Keule sah, geriet er in solche Angst, daß er in ein ehernes Faß kroch.
4. Die Hydra. Doch bald legte Eurystheus dem Herkules die zweite Arbeit auf. In einer sumpfigen Einöde wohnte die Hydra, eine unmäßig große Schlange mit neun Köpfen, die arge Verheerungen anrichtete. Mit diesem Ungeheuer, dem kein Mensch zu nahen wagte, sollte Herkules den Kampf bestehen. Er nahm seinen Freund Io laus mit; der zündete an der Höhle der Hydra ein Feuer an und machte
3*
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die Gewerbetreibenden und die A ck e r b a u e r. Das höchste Ansehen besaßen die P r i e st e r, welche die oberste Kaste bildeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesdienst, sondern sie beschäftigten sich auch als die einzigen im Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternkundige, Richter, Ärzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt wurden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sondern den Kriegern, deren Kaste an Vorzug und Ehre gleich auf die Priester folgte. Die Kaste der Gewerbetreibenden war sehr zahlreichste umfaßte^ die Handwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bildeten, gab es endlich noch Hirten; sie wurden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten, denn diese durften nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten.
2. Die ägyptischen Götter. Die Ägypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonders die großen Naturkräfte, die Segen und Gedeihen oder auch Schaden und Verderben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen Osiris und Isis. Osiris war nichts anderes, als die Sonne oder auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des Landes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis dachte man sich den Mond oder die Erde, die alle ernährt. Sehr merkwürdig ist der Tierdienst der Ägypter. Viele Tierarten galten für heilig, besonders Katzen, Hunde, Krokodile, Ibisse und andere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen wurde, sind fast unglaublich. Wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, wurde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus Versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Rettung der Katzen, als für die Löschung des Brandes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so wurde große Wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich darin jedermann die Augenbrauen ab; starb ein Hund, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt. Vor allen Tieren aber wurde der Apis hoch verehrt, der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bedient wurde. Der Apis war ein Stier
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
des Ninus Tod sein Sohn König der Assyrier werden sollen; aber weil der ein weichlicher unfähiger Mensch war, so übernahm dessen Mutter Semirämis die Regierung, eine Frau so klug und kräftig, daß man meinte, sie sei die Tochter einer Göttin, und daß sich alle Großen des Reiches unter ihre Herrschaft beugten. Sie führte prächtige Bauwerke in Babylon aus und vergrößerte das Reich durch neue Eroberungen. Ein Kriegszug aber, den sie gen Osten nach dem reichen Indien tat, fiel unglücklich aus. Schon war Semirämis mit ihren Kriegsscharen weit vorgedrungen, da stellte sich ihr plötzlich ein großes indisches Heer entgegen, und vor dem Heere stand eine Reihe von ungeheuern Elefanten. Sie trugen auf ihren Rücken ganze Türme voll Krieger und zerschlugen mit ihren Rüsseln und ihren Füßen alles, was sie erreichen konnten. Ihr bloßer Anblick aber machte die Pferde scheu. Da ließ Semirämis eine Menge großer Büffelochsen schlachten, die Häute so zubereiten, daß sie elefantenartig aussahen, und bedeckte damit mehrere tausend Kamele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Feinde; da sie aber durch einen Kundschafter erfuhren, daß sie keine wirklichen Elefanten vor sich hätten, griffen sie tapfer an: die Kamele wurden scheu und brachten Unordnung und Verwirrung in das eigene Heer. Da mußte Semirämis mit ihrem Volke die Flucht ergreifen; viele verloren ihr Leben. Die Königin selbst wurde verwundet; nur mit einem geringen Heere kam sie in ihr Land zurück und starb bald darauf.
2. Salmanassar und Sardanapal. Unter den folgenden Königen des assyrischen Reiches waren viele kriegerische Männer, die große Heerfahrten machten und stolze Bauwerke errichteten. Einer von ihnen, der König Salmanassar, zerstörte das Reich Israel (722 v. Chr.), und seine Nachfolger dehnten ihre Herrschaft noch weiter aus. Doch endlich kam Verderben über das gewaltige Reich. Wie die Sage erzählt, war der König Sardanapal ein weichlicher Mensch, der für große mannhafte Taten keinen Sinn hatte. Er kümmerte sich gar nicht um die Regierung, sondern überließ sie seinen Dienern und Schmeichlern. Er selbst saß den ganzen Tag im Palast unter seinen Frauen, putzte und schminkte sich, wie ein eitles Weib, und spann Wolle. Die Untertanen schämten sich solch eines elenden Königs; von den unterworfenen Völkern aber standen mehrere auf, unter ihnen die Babylonier. Sie zogen gegen Ninive und eroberten die Stadt. Als der König Sardanapal erkannte, daß alles verloren war, ließ er einen hohen Scheiterhaufen ausrichten und stürzte sich mit seinen Weibern
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Alte deutsche Geschichte.
^ Die alten Deutschen.
1. Das alte Deutschland. Um die Zeit, da Christus geboren wurde, war Deutschland noch ein sehr rauhes unwirtbares Land. Wo jetzt die Sonne warm auf üppige Fruchtgefilde scheint, wehte damals noch seuchtkalte neblige Luft über ungeheure Wälder. Denn dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Bodens; und die gewaltigen Eichen, Buchen und Tannen, aus denen er bestand, ließen die Strahlen der Sonne nicht durchdringen und das Erdreich erwärmen und abtrocknen. Daher war das Land weit sumpfiger, rauher und unfruchtbarer als jetzt. Edle Obstarten, Weintrauben und zarte Gartengewächse sonnten nicht gedeihen. Die gewöhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, und starker Flachsbau getrieben. Grasreiche Weiden nährten Rinder, Pferde und Kleinvieh in Menge; Viehbesitz war des Deutschen größter und liebster Reichtum. Im Dickicht der Wälder hausten viele wilde Tiere: Wölfe und Eber, Bären, Elentiere und riestge Auerochsen. Städte gab es nirgends im Lande; denn enges Zusammenwohnen erschien unsern Vorfahren unnatürlich. Sie lebten in Dörfern und auf einzelliegenden Hofen; Hütten aus Holz und Lehm, mit Schindeln oder Stroh gedeckt, dienten ihnen zur Wohnung. (Vgl. das Bild Nr. 6.)
2. Die Germanen. Die alten Deutschen oder, wie die Römer sie nannten, die Germanen waren ein herrlicher Menschenschlag. Groß und kraftvoll war ihr Körper, breit ihre Brust, ihr Auge blau, ihr Haar goldgelb und lang herabfallend. Als die kampfgeübten Römer sie zum erstenmal sahen (vgl. I, Nr. 51), wurden sie durch die stolze Haltung, den kühnen, durchdringenden Blick und den brausenden Schlachtgesang biefer Feinde in Erstaunen und Schrecken gesetzt. Der Sinn der Germanen war aus Kampf und kühne Taten gerichtet. Von Jugenb auf übten sie sich im Gebrauche der Waffen, im Kampfe mit
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Hofen
Mulvius pons
Verlangens nach geschriebenen Gesetzen. Darum kamen in rascher Folge 3 leges de multis zu Stande, über deren Verhältniß zu einander die Quellen verschiedene Angaben enthalten. Nach Nein ist folgende Annahme das Wahrscheinlichste: 1 Die lex Aternia Tarpeia, 454 v. C., dehnte diese Befugniß auch auf die andern Magistrate ans. Die Höhe der Mult wnrde dahin bestimmt, daß der Magistrat zuerst ein Schaf als Strafe auferlegte, und daß derselbe bei fortdauernden! Ungehorsam die Strafe allmählich bis auf 2 Schafe und 30 Rinder (suprema multa) steigern dürfe. Unbekannt ist der Inhalt der darauf bezüglichen lex Menenia Sestia, 452 v. C. Durch die lex Iulia Papiria konnte das Vieh in Geld abgelöst werden, nämlich das Schaf mit 10 Asses, das Rind mit 100 Asses, dadurch war willkürliche Taxation abgeschnitten. Diese aestimatio wnrde von der lex Iulia Papiria, 430 v. C., eingeführt. Von dem Multrecht machten die Magistrate oft Gebrauch, §. B. die Censoren, Prätoren, Ae-dilen (meist polizeilich) und vorzüglich die Volkstribunen, welche immer weiter um sich griffen. Doch konnten die mit einer die suprema multa überschreitenden Mult Belegten an die Tribus provociren, welche in einem ordentlichen Comitial-gericht (multae certatio) die Mult bestätigten oder nachließen (remitiere). So z. B. provocirten Feldherren, welche wegen schlechter Kriegsführung oder wegen willkürlichen Regiments, Pu-blicani, welche wegen Unterschieds Strafe bezahlen sollten, n. A. Auch die Municipalmagistrate und Provinzialstatthalter legten Multen auf. Bon gesetzlich vorgeschriebenen Multen ist zu erwähnen die der lex Licinia Sestia, wenn jemand mehr Land befaß, als das Gesetz erlaubte (s. Ager publicus), die der lex Puilia Maenia gegen Wucherer (s. Fenus) u. s. w. Bei diesen legalen Multen trat ein Magistratus als Ankläger gegen die Uebertreter auf (petere multain) oder auch eilt Privatmann. Im ersten Fall entschied das Volk, in deni zweiten der Prätor oder Recn-peratoren. Wenn das Gericht die Mult bestätigte, so erfolgte die Realexecutiou (durch Pfändung oder bonorum venditio) oder auch Personalexecution. Die Multgelder wurden ursprünglich zu religiösen Zwecken verwendet, nämlich für Götterbilder, Weihgeschenke, Feier von Spielen u. s. w.; später flössen sie in das Aerarium und zuletzt in den Fiscus.
Mulvius pons s. Roma, 11.
Mulus, mula, fjfiiovog, Maulesel, Maulthier, war sehr beliebt bei den Alten wegen großer Arbeitskraft (Hom. Ii. 23, 654. 17,' 742'.), besonders zum Ziehen, Lastentragen und Reiten; seit der 70. Olympiade fanbeit zu Olympia Wettrennen mit Mauleseln statt, doch nur für kurze Zeit, da sie keinen angenehmen Anblick gewährten, zu Rom desgleichen an den Consualien. Wenngleich in manchen Stellen^ der Alten die Dummheit dieser Thiere erwähnt wird (z. B. Plaut. Cistell. 4, 2, 12. mulo inscitior), so waren sie doch in Italien und Griechenland keineswegs fo^ verachtet wie bei uns jetzt.
Mumie s. Sarkophag.
Mummii, ein plebejisches Geschlecht: 1) Q. und ü. Mummii, Volkstribnnen im Jahre 187 v. C., widerstrebten anfangs dem ältern Cato, als dieser Real-Lexikon des class. Alterthums. 5. Aufl.
— Munatii. 753
die Familie der Scipionen mit seinem Hasse ver-1 folgte. Liv. 38, 54. Lucius wurde später Prä-tor ans Sardinien (177), wurde aber bald dnrch einen kriegstuchtigeren Mann ersetzt. Liv. 41, 8. — 2) L. Mumm., der Eroberer Korinths, ein ! Mann von großer Gutmüthigkeit, Bedächtigkeit und Redlichkeit, aber roh und ungebildet, der denjenigen, welche mit dem Transport der in Achaia erbeuteten Knnstsachen beauftragt waren, drohte, sie hätten sie wieder anfertigen zu lassen, wenn sie dieselben beschädigten. Veil. Pat. 1, 13. 14. Im Jahre 146 wurde er nämlich als Consnl nach Achaia gesandt, wo sein Vorgänger Metellns den Krieg fast schon beendigt hatte. M., selbst kein großer Kriegsheld, siegte über die Achaier durch die Unfähigkeit ihres Feldherrn Diaios auf dem Jsthmos, rückte vor Korinth, zog aber erst nach einigem Zögern in die offenen Thore der von ihren Bewohnern zum Theil verlassenen Stadt ein, ließ ranben und plündern, viele der zurückgebliebenen Einwohner tobten, andere in die Knechtschaft verkaufen und die Stadt, die fchönste Griechenlands, zerstören. Dafür erhielt er später einen Triumph und den Beinamen Achaicus. Cie. Mur. 14. off. 2, 22. Paus. 7, 16. Im Jahre 142 wurde er College des jüngern Scipio in der Censur, konnte sich aber, bei dem ganz verschiedenen Charakter beider und bei eigener Unbehülslichkeit und Ungefügigkeit, nicht mit ihm vertragen. — 3) Sp. Mumm., des vorigen Bruder und sein Legat im achaiischen Kriege, zugleich mit ihm einer der zehn Männer zu Ordnung der Provinz Achaia, schilderte in scherzhasten Versen seine dortigen Erlebnisse und wurde so der Erfinder der poetischen Epistel. Den jüngeren Scipio, mit dem er sehr befreundet war, begleitete er im Jahre 132 nach Asien. Klüger als sein Bruder, war er auch gebildeter; er wird von Cicero {Brut. 25.) als Anhänger der stoischen Philosophie und als Redner genannt. Vielleicht ist es derselbe, von dem es Cie. de or. 2, 67, 271. Heißt, Mummium cuivis tempori liomi-uem esse; doch haben die Handschriften dort meistens P. statt Sp.
Munatii, ein erst in den letzten Jahrhunderten der Republik bekannt gewordenes Geschlecht plebejischen Standes, zu welchem folgende Mitglieder gehören: 1) Mnn., Legat des Sulla, besiegte int Jahre 86 den Neoptolemos, einen Feldherrn des Mithridates. App. Mithr. 34. Ein anderer Mnn. wurde von Catilina bei dessen Abgang zum Heere in der Stadt zurückgelassen; er war sehr unbedeutend. Cie. Cat. 2, 2, 4. — 2) L. Mnn. Plancus, eilt Anhänger und Vertrauter Cäsars, unter dem er schon als Legat in Gallien gedient hatte (Caes. b. g. 5, 24.), und dem er auch int Kriege gegen Pompejus treu blieb. Nach dem Tode seines, Gönners zog er anfangs vor, den Parteien fern zu bleiben, wünschte Verzeihung für die Mörder Cäsars, suchte dann gegen Cicero's Wunsch, mit dem er in ununterbrochenem Briefwechsel stand, eine Verständigung zwischen Brutus und beit Trinmvirn anzubahnen (Cie. ad fam. 10, 6.) und ließ sich, durch Cicero's Lobsprüche und durch die Hoffnung, eine Rolle spielen zu können, verlockt, für den Senat gewinnen. Ans seiner Provinz Gallien, welche ihm noch Cäsar anvertraut hatte, zog er gegen Miitina, blieb aber
48
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: C. Cato M. Scipio Scipio Scipio Scipio Cicero Sulla Catilina Cäsars Gönners Cäsars Brutus Cäsar